Dein Einstieg in den waffentragenden Bereich beim Zoll
Rund ein Drittel von 48.000 Zöllnerinnen und Zöllner in Deutschland tragen eine Dienstwaffe – sei es im Flughafenbereich, an Grenzübergängen, im Wasserzoll, in der Zollfahndung oder bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Wenn du beim Zoll nicht nur verwaltende Aufgaben übernehmen, sondern auch im Außendienst aktiv mitwirken möchtest, ist der waffentragende Bereich genau das Richtige für dich. Egal ob du dich für den mittleren, gehobenen oder höheren Dienst entscheidest – der Zugang zum waffenführenden Bereich steht dir nach Abschluss deiner Ausbildung offen. Als Waffenträgerin oder Waffenträger übernimmst du Verantwortung, bist im direkten Einsatz gegen Schwarzarbeit, illegale Waren und organisierte Kriminalität tätig und schützt dabei nicht nur den Staat, sondern auch deine Kolleginnen und Kollegen.
Du möchtest wissen, wie du Zoll Waffenträger wirst? In diesem Beitrag erfährst du, welche Voraussetzungen du erfüllen musst, wie der Sporttest für den waffentragenden Bereich beim Zoll abläuft, was dich im Lehrgang „Eigensicherung und Bewaffnung“ (ESB) erwartet und in welchen spannenden Einsatzbereichen du später arbeiten kannst.
Voraussetzungen für Waffenträger beim Zoll
Nicht alle Zollbediensteten tragen automatisch eine Waffe. Die Eignung zum Waffentragen wird generell – mit Ausnahme des Wasserzolls – erst nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums geprüft. Wenn du also später im Außendienst tätig sein oder dich für einen Job auf einem Zollboot oder -schiff bewerben möchtest, musst du zusätzliche Voraussetzungen erfüllen.
Persönliche und körperliche Voraussetzungen
- körperlich, geistig und gesundheitlich geeignet sein (nach amtsärztlicher Untersuchung)
- eine Körpergröße von mindestens 155 cm mitbringen (Ausnahme: 150–154 cm bei sehr gutem Trainingszustand)
- stabil, belastbar und verantwortungsbewusst sein
- keine Vorstrafen oder disziplinarischen Auffälligkeiten haben
- bereit sein, im Schicht- und Wechseldienst zu arbeiten (je nach Einsatzbereich)
Erweiterte Tauglichkeitsuntersuchung für Waffenträger und Wasserzoll
Tauglichkeitsuntersuchung für Waffenträger beim Zoll
Nach der Ausbildung oder dem Studium durchläufst du eine ärztliche Zusatzuntersuchung, wenn du im waffentragenden Bereich arbeiten möchtest – z. B. in einer mobilen Kontrolleinheit, der Zollfahndung oder bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit.
Ärztliche Untersuchung
- Körperliche Untersuchung inkl. Koordination und Gleichgewicht
- Sehtest: Sehschärfe Ferne und Nähe, Stereosehen, Phorie
- Farbensehen: Nur bei Auffälligkeiten – ggf. Überweisung zum Augenarzt (Anomalquotient)
- Dämmerungssehen oder Kontrastsehen
- Perimetrie (Gesichtsfeldprüfung)
- Lungenfunktionstest
- Ruhe-EKG & Belastungs-EKG (Ergometrie) nach DGUV Grundsatz 26.III
- Hörtest (Audiometrie)
- Urinuntersuchung (Combur 9)
- Blutuntersuchung: BSG, kleines Blutbild, Glukose, GGT, GPT, Kreatinin
- Weitere Werte nach Bedarf (z. B. Cholesterin bei Risikofaktoren, CDT bei Alkoholverdacht)
Medizinische Eignungskriterien für Waffenträger (außer OEZ & ZUZ)
- Körpergröße: mind. 155 cm (Ausnahme: 150–154 cm bei sehr gutem Trainingszustand)
- Körpergewicht: mind. 48 kg, BMI unter 18 nur bei guter Leistungsfähigkeit zulässig
- Obergrenze BMI: Frauen 40 / Männer 42
- Sehvermögen auf beiden Augen notwendig (Einäugigkeit = Ausschlusskriterium)
- Körperliche Fitness: Ergometrie analog G26.III: Bis einschließlich 39. Lebensjahr: Sollwert bei Herzfrequenz von 170/min: Männer 3,0 Watt/kg Körpergewicht, Frauen 2,5 Watt/kg. Ab 40. Lebensjahr: bei Herzfrequenz von 150/min: Männer 2,1 Watt/kg, Frauen 1,8 Watt/kg. → Eine Unterschreitung bis zu 20 % ist möglich. Bei Nichterreichen: Nachuntersuchung nach Trainingsphase.
- HIV: Zulässig bei stabiler Gesundheit und guter Therapieeinstellung (kein AIDS, keine Nebenwirkungen)
- Diabetes: Keine pauschale Ablehnung – regelmäßige Kontrolle, gute Einstellung, keine Komplikationen erforderlich
- Epilepsie: Nach 2 Jahren Anfallsfreiheit möglich, ärztliches Gutachten nötig
- Weitere Erkrankungen: Werden individuell nach Prognose und Belastbarkeit beurteilt. Relevante Befunde solltest du mitbringen.
Anforderungen an das Sehvermögen
- Prüfungen: Ferne, Nähe, Stereosehen, Phorie, Farbensehen (bei Auffälligkeiten Augenarztbesuch), Dämmerungssehen (alternativ Kontrastsehen), Perimetrie.
- Sehvermögen: Kein fehlendes Sehvermögen auf einem Auge, Sehschärfe in der Ferne mit oder ohne Sehhilfe mindestens 0,8 beidäugig, 0,5 auf dem schlechteren Auge.
- Sehhilfen: Keine spezifische Anforderung an Dioptrienzahl. Bei weniger als 0,5/0,2 Sehschärfe ohne Sehhilfe müssen beim Dienstsport Kontaktlinsen getragen werden.
- Räumliches Sehen: mind. 100 Winkelsekunden
- Farbensehen: Bestanden bei Erkennung aller Ishihara-Farbtafeln. Ausschluss bei Rotblindheit, kombinierter Rot-Grün-Schwäche, oder totaler Farbenblindheit. Zulässig bei Rotschwäche (AQ ≥ 0,5) oder Grünbereichsstörung (AQ > 1,4).
- Dämmerungssehen: Nyktometrie 1:2,7 vor, mit und nach Blendung. Alternativ Kontrastsehen.
- Laser-Eingriffe: Mindestens 12 Monate zurückliegend.
Tauglichkeitsuntersuchung für den Wasserzoll
Wenn du dich beim Zoll für den Dienst auf einem Zollboot oder Zollschiff interessierst, gelten für dich besondere medizinische Anforderungen. Alle Besatzungsmitglieder dieser Einheiten sind Waffenträger und müssen körperlich und gesundheitlich besonders belastbar sein – insbesondere bei Einsätzen fernab der Küste, wo die ärztliche Versorgung eingeschränkt ist.
Ärztliche Untersuchung
- Vor der erstmaligen Verwendung auf einem Zollboot
- Vor einer erneuten Verwendung, wenn die letzte Tätigkeit auf einem Zollboot mehr als zwei Jahre zurückliegt
- Bei vorliegenden ärztlichen Zweifeln an der Borddiensttauglichkeit (z. B. Facharztatteste)
- Alle fünf Jahre als regelmäßige Nachuntersuchung für aktive Wasserzollkräfte
- Allgemeine Gesundheitsuntersuchung mit Ganzkörperstatus und Beratung
- Gleichgewichts- und Koordinationsprüfung
- Sehvermögen (Visus): Ferne und Nähe (ggf. mit Sehhilfe)
- Farbsehen: Prüfung mit Farbtafeln (nur leichte Grünschwäche erlaubt!)
- Räumliches Sehen und Augenachsenstellung (Heterophorie, Stereosehen)
- Gesichtsfeldtest (Halbkugelperimetrie)
- Dämmerungssehen oder Kontrastsehen bei Blendung
- Hörtest (Audiometrie) in mindestens fünf Frequenzbereichen
- Urinuntersuchung auf Glukose, Blutkörperchen, Eiweiß, pH-Wert
- Ggf. zusätzliche Tests bei medizinischer Indikation
Anforderungen an das Sehvermögen
- Sehschärfe in Ferne und Nähe (auch mit Sehhilfe erlaubt)
- Farbsehen: Nur leichte Grünschwäche ist zulässig
- Ausschluss bei Rotschwäche, Rot-Grün-Schwäche oder Rotblindheit
- Bei auffälligem Farbtest: Anomalquotient (AQ) durch Augenarzt erforderlich. Zulässig ist ein AQ ab 0,65 bis max. 3,0.
Tipp: Wenn du dich auf den Wasserzoll vorbereiten möchtest, solltest du dein Sehvermögen vorab augenärztlich prüfen lassen, um Überraschungen bei der Untersuchung zu vermeiden.
Sporttest für Waffenträger beim Zoll
Wenn du später im Außendienst arbeiten und Waffenträger beim Zoll werden möchtest, reicht das reguläre Auswahlverfahren nicht aus. Zusätzlich zur ärztlichen Untersuchung musst du deine körperliche Eignung in einem speziellen Sporttest unter Beweis stellen – dem sogenannten PFT (Physical Fitness Test). Der PFT ist verpflichtend für alle, die in einem waffentragenden Bereich des Zolls eingesetzt werden wollen – unabhängig davon, ob du aus dem mittleren, gehobenen oder höheren Dienst kommst. Die Mindestanforderungen variieren je nach Alter und Geschlecht. Nur wer alle Übungen erfolgreich absolviert, gilt als sportlich geeignet für den Einsatz im waffentragenden Bereich.
Diese Übung fordert Kraft und Koordination. Du gehst aus der Armstreckung in den Unterarmstütz und wieder zurück. Die Bewegung muss kontrolliert und sauber ausgeführt werden – jede vollständige Wiederholung wird gezählt.
Hier kommt es auf deine Sprungkraft und Schnellkraft an. Zuerst misst du deine maximale Reichhöhe mit ausgestrecktem Arm. Anschließend machst du aus dem Stand einen senkrechten Sprung und markierst den höchsten Punkt an der Wand. Die Differenz ergibt deine Leistung.
Diese Übung prüft deine Schnelligkeit und Beweglichkeit. Du durchläufst einen Hindernisparcours, bestehend aus einer Matte, Kastenelementen und einem Medizinball. Ziel ist es, den Parcours so schnell wie möglich und fehlerfrei zu bewältigen.
Der Klassiker unter den Ausdauertests: Du läufst 12 Minuten lang, so weit du kannst. Je nach Alter und Geschlecht gibt es eine Mindeststrecke, die du erreichen musst, um den Test zu bestehen. Hier zeigt sich deine kardiovaskuläre Fitness und Durchhaltevermögen.
Wenn du den Sporttest beim ersten Versuch nicht bestehst, bekommst du nach einer gewissen Frist einen zweiten Anlauf. Du hast also die Möglichkeit, dich gezielt auf die Disziplinen vorzubereiten und deine Leistung zu steigern.
Ausbildung zum Waffenträger: Der ESB-Lehrgang
Wenn du beim Zoll als Waffenträger arbeiten möchtest, ist der Lehrgang „Eigensicherung und Bewaffnung“ (ESB) der letzte, aber entscheidende Schritt. Diese spezielle Ausbildung findet erst nach deinem abgeschlossenen Vorbereitungsdienst – also nach der regulären Ausbildung oder dem dualen Studium – statt und setzt voraus, dass du künftig in einem waffentragenden Bereich eingesetzt wirst. Der ESB-Lehrgang dauert insgesamt acht Wochen und wird an einem der zentralen Ausbildungsstandorte in Sigmaringen, Leipzig oder Plessow durchgeführt. Er gilt als intensiv, praxisnah und anspruchsvoll und bereitet dich gezielt auf den vollzugspolizeilichen Außendienst vor – mit allem, was dazu gehört: von rechtlichen Grundlagen über Schieß- und Einsatztraining bis hin zur Selbstverteidigung und Kommunikation im Einsatz.
Inhalte des ESB-Lehrgangs
Die Ausbildung gliedert sich in theoretische und praktische Module. Dabei steht vor allem deine Sicherheit und Handlungsfähigkeit im Einsatz im Fokus. Die ESB-Ausbildung ist dein letzter Schritt auf dem Weg zum Zoll Waffenträger. Sie befähigt dich, verantwortungsvoll, sicher und rechtlich korrekt im Außendienst zu handeln – und macht dich bereit für die vielfältigen Herausforderungen im vollzugspolizeilichen Einsatzdienst.
- Rechtliche Grundlagen (UZWG, WaffG, Nothilfe, Notwehr)
- Dienstvorschriften und Führungs-/Einsatzmittel
- Berufsethik & Einsatznachsorge
- Kommunikation & Deeskalation
- Digitalfunk und Teamkoordination
- Schießausbildung (z. B. mit der Pistole H&K P30)
- Waffenhandhabung & Sicherheit
- Stationäres und bewegtes Schießen
- Reaktionstraining, Schießen unter Stress und im Dunkeln
- Instinktives Schießen und Verhalten in Bedrohungslagen
- Streifenverhalten & Raumkontrollen
- Verhalten bei Fahrzeugkontrollen, Zugriffen & Festnahmen
- Szenarientraining (z. B. Gebäudekontrolle, Zugriff auf gesuchte Personen)
- Abwehrtechniken mit und ohne Einsatzstock (Tonfa)
- Hebelgriffe, Fesseltechniken, Verteidigung gegen Messerangriffe
- Regelmäßiger Dienstsport und Konditionstraining
- Waffensachkundeprüfung
- Rechtstest
- Schießprüfung
- Szenarientest & Fitnessnachweis
Nur wer alle Teile besteht, erhält die Berechtigung, eine Dienstwaffe beim Zoll zu führen.
Einsatzbereiche als Zoll Waffenträger
Beim Zoll gibt es mehrere spannende Einsatzbereiche, in denen du als waffenführender Zollbeamter arbeitest. Das bedeutet, dass du im Dienst eine Schusswaffe zur Eigensicherung trägst und befugt bist, gewaltbereite Täter festzunehmen. Insgesamt sind etwa 14.000 der rund 48.000 Zöllnerinnen und Zöllner im Zollvollzug waffentragend im Einsatz. Mit abgeschlossener ESB-Ausbildung kannst du in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden – je nach Laufbahn, Qualifikation und Bedarf. Im Folgenden stellen wir dir die wichtigsten dieser Tätigkeitsfelder mit ihren Aufgaben und Besonderheiten vor.
In den Kontrolleinheiten bist du direkt an vorderster Front des Zolldienstes tätig. An Flughäfen, Grenzen, auf Autobahnen oder sogar im Inland kontrollierst du Reisende und Waren, um Schmuggel und andere Verstöße aufzudecken. Ob illegale Drogen, Waffen, gefälschte Produkte oder artengeschützte Tiere – du spürst verbotene oder nicht verzollte Waren auf und stellst sie sicher. Diese Arbeit ist sehr sichtbar: Zoll-Kontrolleinheiten gelten als das, was viele Menschen klassisch mit der Zollarbeit verbinden. Du arbeitest in Uniform (manchmal auch in zivil) und wendest moderne Fahndungsmethoden an, um kriminelle Aktivitäten rund um die Uhr aufzudecken.
Als Zollbeamtin oder Zollbeamter der Finanzkontrolle Schwarzarbeit sorgst du dafür, dass es auf dem Arbeitsmarkt gerecht zugeht. Dein Auftrag ist die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung. Dafür überprüfst du vor Ort in Betrieben die Beschäftigungsverhältnisse, kontrollierst Ausweise und Arbeitsgenehmigungen und stellst sicher, dass Sozialabgaben korrekt abgeführt werden. Razzien und Verhöre gehören hier dazu – häufiger, als man denkt. Du bist im Außendienst unterwegs (z. B. bei Baustellenkontrollen) und im Innendienst tätig, um z.B. Geschäftsunterlagen auszuwerten. Durch deine Arbeit deckst du Mindestlohnverstöße, illegale Beschäftigung und Sozialleistungsmissbrauch auf und trägst so zu fairen Arbeitsbedingungen bei. Auch in diesem Bereich bist du waffentragend unterwegs, um dich bei heiklen Einsätzen schützen zu können.
Der Zollfahndungsdienst ist die kriminalistische Ermittlungsbehörde des Zolls. Als Zollfahnder/in gehst du mittlerer, schwerer und organisierter Zollkriminalität auf den Grund – etwa bei Schmuggel von Rauschgift, Waffen, unverzollten Waren oder Steuerhinterziehung. Dein Ziel ist es, die Drahtzieher im Hintergrund aufzuspüren, kriminelle Organisationen zu zerschlagen und illegal erworbene Vermögenswerte sicherzustellen. Dazu arbeitest du oft verdeckt und in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft sowie anderen in- und ausländischen Behörden. Die Zollfahndungsämter in Deutschland – koordiniert vom Zollkriminalamt – führen jedes Jahr tausende Ermittlungsverfahren, um grenzüberschreitende Kriminalität effektiv zu bekämpfen. In diesem Bereich erwartet dich eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit Observationen, Durchsuchungen und viel Detektivarbeit.
Beim Wasserzoll verlegst du deinen Einsatzort auf Schiffe und ans Meer. Als Zollbeamtin oder Zollbeamter des Wasserzolls überwachst du den Warenverkehr an den deutschen Küsten und in Häfen, kontrollierst Schiffe und bekämpfst grenzüberschreitende Kriminalität auf See. Du sorgst dafür, dass auf See alles mit rechten Dingen zugeht – vom Aufdecken von Drogenschmuggel in Frachtschiffen bis zur Kontrolle von Fischereiquoten. Außerdem setzt du dich für den Schutz der Meere und der Umwelt ein, z.B. indem du illegale Müllentsorgung oder Verstöße gegen Artenschutzbestimmungen unterbindest. Eine Besonderheit im Wasserzoll: Du brauchst seefahrerisches Know-how. Nach deiner Ausbildung kannst du dich auf eine Stelle beim Wasserzoll bewerben, wenn du ein nautisches oder schiffstechnisches Patent besitzt – oder du absolvierst eine maritime Weiterbildung beim Zoll. Diese einzigartige Kombination aus Zolldienst und Seefahrt macht den Wasserzoll zu einem ganz besonderen Einsatzbereich.
Die Zentrale Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ) ist die Spezialeinheit des Zolls – vergleichbar mit den Spezialeinsatzkommandos (SEK) der Polizei. Wenn es besonders gefährlich wird, kommst du mit der ZUZ ins Spiel: Diese Einheit übernimmt den Zugriff auf bewaffnete oder gewaltbereite Täter, beispielsweise bei Razzien gegen organisierte Schmugglerbanden. Die ZUZ wurde 1994 gegründet, nachdem die Gewaltbereitschaft von Straftätern in Zoll-Ermittlungsverfahren zunahm. Als ZUZ-Beamter bist du speziell ausgebildet, top ausgerüstet und im gesamten Bundesgebiet einsatzbereit. Innerhalb kürzester Zeit kannst du an verschiedenen Orten in Deutschland zum Einsatz kommen, um deine Kolleginnen und Kollegen zu schützen und hochriskante Lagen zu meistern. Die Anforderungen sind entsprechend hoch: Eine hervorragende körperliche Fitness, starke Nerven und Teamfähigkeit sind hier ein Muss. Wenn du die Herausforderung suchst, erwartet dich bei der ZUZ ein abwechslungsreicher Elite-Einsatz im Zolldienst.
Die Observationseinheiten Zoll (OEZ) sind Zoll-Spezialteams für verdeckte Überwachung. Bundesweit, eingegliedert in die acht Zollfahndungsämter, unterstützen sie alle Zollbereiche, die mittlere, schwere und organisierte Kriminalität bekämpfen – vor allem den Zollfahndungsdienst und die Finanzkontrolle Schwarzarbeit. Als OEZ-Beamtin/Beamter observierst du verdächtige Personen über längere Zeiträume, ohne dich erkennen zu geben. Dabei sammelst du verdeckt Beweismaterial, beispielsweise durch Foto-, Video- oder Audioaufnahmen, und verfolgst die Zielpersonen unauffällig über lange Distanzen. Gegebenenfalls führst du auch Zugriffe und Festnahmen durch, falls dies im Einsatzverlauf notwendig wird. Die Arbeit erfordert viel Geduld, eine gute Menschenkenntnis und die Fähigkeit, im Team unauffällig zu agieren. Schon als Zollbeamtin/Zollbeamter auf Probe kannst du dich für die OEZ bewerben – die Stellen werden einmal jährlich ausgeschrieben, allerdings nur bis zu einem Alter von 40 Jahren. Wenn du also ein Auge fürs Detail hast und gerne im Hintergrund operierst, bietet dir die OEZ einen faszinierenden Einsatzbereich beim Zoll.
Fazit: Dein Weg in den waffentragenden Bereich beim Zoll
Ob im Einsatz gegen Schwarzarbeit, bei der Bekämpfung von Schmuggel oder im Rahmen von Spezialoperationen – als Waffenträger beim Zoll leistest du einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Ordnung in Deutschland. Die Anforderungen sind hoch: Du brauchst körperliche Fitness, psychische Stabilität, einwandfreie persönliche Voraussetzungen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Der Weg in den waffentragenden Bereich beginnt erst nach deiner Ausbildung oder deinem Studium. Erst dann kannst du dich für eine entsprechende Stelle bewerben und den Lehrgang „Eigensicherung und Bewaffnung“ (ESB) absolvieren. Dort wirst du intensiv auf deine Einsätze im Außendienst vorbereitet – mit Schießtraining, Einsatzrecht, Taktik und Selbstverteidigung.
Wenn du gerne im Team arbeitest, dich im Einsatz nicht aus der Ruhe bringen lässt und bereit bist, über dich hinauszuwachsen, dann bietet dir der waffentragende Bereich beim Zoll eine spannende und zukunftssichere Karrierechance – mit vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und einer besonderen Verantwortung im Dienste der Allgemeinheit.
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