Deine Karriere im höheren Dienst beim Zoll
Du möchtest Verantwortung übernehmen, Nachwuchskräfte ausbilden oder den Zoll strategisch mitgestalten? Dann ist der Einstieg in den höheren Dienst beim Zoll genau das Richtige für dich. Ob als Führungskraft in einer Ortsbehörde, als Referentin in der Generalzolldirektion oder als Professorin an der Hochschule des Bundes – der höhere Dienst bietet dir spannende Aufgaben auf höchstem Niveau. Wenn du über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügst – idealerweise in Jura oder einem wirtschaftsnahen Fach – stehen dir verschiedene Karrierewege beim Zoll offen. In diesem Beitrag erfährst du, welche Einsatzmöglichkeiten es gibt, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und wie der Bewerbungsprozess abläuft. Außerdem stellen wir dir die Besonderheiten des höheren Zolldienstes und typische Tätigkeitsfelder vor.
Voraussetzungen für den höheren Zolldienst
Wenn du beim Zoll eine verantwortungsvolle Führungsposition übernehmen oder als Lehrkraft an der Hochschule des Bundes mitwirken möchtest, ist der Einstieg in den höheren Dienst der richtige Weg. Dabei kommt es nicht nur auf deine juristische Qualifikation an, sondern auch auf deine persönliche Eignung und deine Motivation.
Voraussetzungen für Führungskräfte im höheren Zolldienst
Für eine Karriere als Führungskraft beim Zoll ist ein abgeschlossenes Jurastudium mit beiden Staatsexamina (mindestens Note „befriedigend“) erforderlich. Fachspezifische Kenntnisse aus dem Zollbereich brauchst du nicht – diese eignest du dir im Rahmen interner Fortbildungen sowie durch „Learning on the Job“ an.
- Zwei juristische Staatsexamina mit mindestens der Note „befriedigend“
- Interesse an Personalführung und Verwaltungsaufgaben
- Kommunikationsstärke und ein sicheres Auftreten
- Teamfähigkeit und Verantwortungsbewusstsein
- Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung
- Loyalität gegenüber der freiheitlich-demokratischen Grundordnung
Vorerfahrungen in der Führung oder spezielle zollrechtliche Kenntnisse sind nicht erforderlich. Du wirst im Team und durch interne Fortbildungen umfassend eingearbeitet.
Voraussetzungen für Lehrende im höheren Zolldienst
Wenn du dein juristisches Wissen gerne an Nachwuchskräfte weitergeben möchtest, kannst du dich auch als hauptamtlich Lehrende/r an der Hochschule des Bundes (Standorte Münster oder Rostock) bewerben. Auch hier ist ein fundiertes Jurastudium notwendig – ergänzt durch pädagogische Eignung.
- Einstellung als Professor/in (Besoldung W 2) oder
- Einstellung als Beamt/in (Besoldungsgruppe A 13h/A 14)
- Volljurist/in mit mindestens „befriedigend“ in beiden Staatsexamina oder: ein Staatsexamen mit mind. 7,5 Punkten und gesamt mind. 13 Punkte
- Pädagogische Eignung
- Loyalität zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung
- Juristische Promotion
- Mind. 5 Jahre Berufserfahrung, davon 3 Jahre außerhalb des Hochschulbereichs
- Freude an der Arbeit mit jungen Erwachsenen
- Didaktisches Geschick und klare Ausdrucksweise
- Engagement und Eigeninitiative
Besondere zollrechtliche Fachkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Du kannst dir das notwendige Wissen für die zollspezifischen Fächer nach der Einstellung im Rahmen deiner Einarbeitung aneignen.
Bewerbung für den höheren Zolldienst
Wenn du als Volljuristin im höheren Dienst beim Zoll Karriere machen möchtest – sei es als Führungskraft oder Lehrender – führt dein Weg über eine konkrete Stellenausschreibung. Der Zoll schreibt vakante Positionen ausschließlich bedarfsorientiert aus. Eine Initiativbewerbung ist in der Regel nicht vorgesehen.
- Der Einstieg erfolgt nicht über ein reguläres Auswahlverfahren, sondern ausschließlich über veröffentlichte Stellenausschreibungen.
- Diese findest du online in der Rubrik Stellenangebote auf zoll.de.
- Nutze dort gezielt die Filtermöglichkeiten, um passende Ausschreibungen für den höheren Dienst oder den Lehrbereich an der Hochschule des Bundes zu finden.
Du kannst dich im höheren Dienst entweder als Führungskraft oder als Lehrender bewerben. Als Führungskraft erwartet dich beispielsweise eine Position als Sachgebietsleiterin, Referentin oder – mit entsprechender Erfahrung – auch eine leitende Funktion in der Generalzolldirektion. Wenn du dich für eine Lehrtätigkeit interessierst, kannst du dich am Fachbereich Finanzen der Hochschule des Bundes in Münster oder Rostock sowie am Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung bewerben – entweder als Beamtin in der Besoldungsgruppe A13h/A14 oder als Professor/in in der Besoldungsgruppe W2.
Achte beim Durchsehen der Stellenausschreibungen auf Hinweise zu Fristen, geforderten Unterlagen und Ansprechpartner/innen für Rückfragen. Bewirb dich nur auf Stellen, die exakt zu deinem Profil passen.
Auswahlverfahren für den höheren Zolldienst
Wenn du dich für eine Laufbahn im höheren Zolldienst bewirbst – sei es als Führungskraft oder als Lehrende/r – durchläufst du ein strukturiertes Auswahlverfahren. Ziel ist es, deine persönliche, fachliche und kommunikative Eignung für die anspruchsvolle Tätigkeit beim Zoll festzustellen.
Auswahlverfahren für Führungskräfte im höheren Zolldienst
Die Auswahlentscheidung erfolgt auf Grundlage eines etwa zweistündigen, strukturierten Interviews. Dabei werden deine Führungskompetenz, deine Kommunikationsfähigkeit und dein Verständnis für Verwaltung und Teamführung geprüft. Ein besonderer Fokus liegt auf der Führungsverantwortung – daher enthält das Interview ein sequentielles Element, das dein lösungsorientiertes Denken und deine Entscheidungsfähigkeit in praxisnahen Situationen testet.
Auswahlverfahren für Lehrende im höheren Zolldienst
Bewirbst du dich auf eine Stelle in der Besoldungsgruppe A13h/A14, nimmst du an einem strukturierten Interview teil und hältst zusätzlich einen kurzen Fachvortrag. Nach erfolgreicher Auswahl wirst du mit einem Lehrauftrag am Fachbereich Finanzen tätig.
Bei Bewerbungen auf eine Professur (W2) führt der Fachbereichsrat der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung ein umfassendes Berufungsverfahren durch. Teil davon ist ein Lehrvortrag, in dem du deine pädagogische und fachliche Kompetenz unter Beweis stellst. Danach folgt ein Interview. Der abschließende Berufungsvorschlag muss durch den Senat der Hochschule bestätigt und vom Bundesministerium der Finanzen genehmigt werden.
Nach erfolgreichem Auswahlverfahren wirst du in einem passenden Studienbereich am Fachbereich Finanzen eingesetzt.
Besoldung und Weiterbildung im höheren Zolldienst
Wenn du im höheren Dienst beim Zoll arbeitest profitierst du von einer attraktiven Besoldung und gezielten Weiterbildungsangeboten. Damit wirst du optimal auf deine verantwortungsvollen Aufgaben vorbereitet und kannst deine Karriere im öffentlichen Dienst aktiv gestalten. Die Besoldung im höheren Dienst beim Zoll erfolgt nach den bundeseinheitlichen Regelungen für Beamtinnen und Beamte. Die Eingangsbesoldung liegt in der Besoldungsgruppe A 13h. Auf demselben Dienstposten ist eine Beförderung bis zur Besoldungsgruppe A 14 möglich. Bei einer erfolgreichen Bewerbung auf eine Professur erfolgt die Eingruppierung nach der Besoldungsgruppe W 2. Das Grundgehalt richtet sich nach der jeweiligen Erfahrungsstufe – bereits absolvierte Tätigkeiten wie der juristische Vorbereitungsdienst können angerechnet werden, sodass beispielsweise ein Einstieg direkt in Erfahrungsstufe 2 möglich ist. Zusätzlich zum Grundgehalt wird, abhängig vom Familienstand, ein Familienzuschlag gewährt.
- Regierungsrätin/Regierungsrat (A 13h): ca. 4.700 € brutto (je nach Erfahrungsstufe)
- Professorin/Professor (W 2): ca. 6.000 € brutto
Weiterbildung und Entwicklung
Direkt nach deinem Einstieg als Führungskraft nimmst du an einem mehrwöchigen Einführungslehrgang am Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung in Münster teil.
- Fachliche Grundlagen des höheren Dienstes
- Einblicke in Verwaltungsabläufe und Führungsverantwortung
- Grundlagen der Zollorganisation und des Finanzrechts
Darüber hinaus wirst du durch ein modulares Fortbildungssystem kontinuierlich weiterentwickelt. Im Fokus stehen Themen wie Kommunikation und Führung, Konfliktmanagement sowie Entscheidungsfindung in Führungsrollen. Ergänzt wird dieses Angebot durch Coaching-Möglichkeiten, regelmäßiges Führungskräfte-Feedback und spezialisierte Fachlehrgänge, die sich nach deinem jeweiligen Einsatzbereich richten.
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